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Jemen: Covid-19 in der schwersten humanitären Krise der Welt

Es ist die schwerste humanitäre Krise der Welt, die sich derzeit im Jemen abspielt: Rund 24 Millionen Menschen benötigen Nothilfe, um überleben zu können. Am 10. April wurde der erste Ausbruch von COVID-19 festgestellt. Der Jemen hat offiziell bisher 167 Erkrankungen und 28 Todesfälle durch Covid-19 registriert. Doch es könnten bereits weitaus mehr sein, denn es mangelnd an Testkapazitäten und die medizinische Infrastruktur ist fast komplett zerstört. Nach Angaben der UNO gibt es im Jemen mehr als eintausend Vertriebenenlager, in denen über eine Million Menschen untergebracht sind, von denen die meisten unter desolaten Bedingungen leben.

„COVID-19 kommt im Jemen zu einem mehrjährigen Konflikt, zu Lebensmittelknappheit und zu Krankheiten wie Cholera hinzu“, beschreibt CARE-Länderdirektor Aaron Brent die aktuelle Lage. „Vor dem Hintergrund, dass der Konflikt das jemenitische Gesundheitssystem in Trümmern zurückgelassen hat, ist das eine Katastrophe. Nur die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen funktioniert, die medizinischen Geräte sind völlig veraltet.“

Ständige Bedrohung durch Angriffe

Hinzu kommt die ständige Bedrohung durch Angriffe – ein Krankenhaus in Taiz hat in nur zwei Jahren 40 Angriffe erlebt. Millionen Menschen leben im Jemen mit unbehandelten Gesundheitsproblemen wie Diabetes und Herzkrankheiten, können sich keine Medikamente leisten oder zu Kliniken oder Krankenhäusern gelangen.

Schwangere Frauen sind durch das Virus besonders gefährdet

Die UN schätzen, dass mehr als 48.000 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft und bei der Geburt sterben könnten, da es aufgrund des Virus zu schwerwiegenden Finanzierungsengpässen und Schließungen von Einrichtungen der reproduktiven Gesundheit kommen könnte. Eine Million schwangere und stillende Frauen sind unterernährt, ebenso wie zwei Millionen Kinder unter fünf Jahren.  „Wir alle wissen, dass im Kampf gegen COVID-19 die Immunität eine sehr wichtige Rolle spielt. Wenn Menschen unterernährt sind, ist ihre Immunität gegen Krankheiten gering, besonders bei schwangeren und stillenden Frauen. Ihr Körper ist schlichtweg nicht in der Lage, das Virus zu bekämpfen. Die ärmsten Menschen im Jemen sind zum Großteil unterernährt, und das macht sie gleichzeitig anfällig für COVID-19″, sagt CAREs Genderexpertin im Jemen, Suha Mohamed Saeed Basharen.

CARE im Jemen: CARE erreicht jährlich etwa 3,4 Millionen Menschen mit Nothilfe. CARE arbeitet in den Bereichen Hygieneförderung, Wasser und sanitäre Einrichtungen. CARE stellt sicher, dass in alle unsere laufenden Programme – einschließlich Nahrungsmittelverteilung, Wasser und Sanitärmaßnahmen – COVID-19-Präventions- und Sensibilisierungsaktivitäten integriert werden.

  • Fotolink mit aktuellem Bildmaterial aus dem Jemen
  • CARE bittet um Spenden für die Katastrophenhilfe: Spendenkonto CARE Österreich IBAN AT77 6000 0000 0123 6000 oder online