Report: Sind die UN-Ziele für 2030 noch zu erreichen?

Kein Hunger, keine Armut, Geschlechtergleichheit, Bildung: Wo stehen wir auf dem Weg zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs)? CARE hat sich in einem Report in Zusammenarbeit mit dem internationalen Thinktank Institute for Policy, Advocacy and Governance (IPAG) angesehen, wie die Bilanz zur Halbzeit ausfällt. Bis 2030 müssten die Vorhaben erreicht sein. Doch wie wirken sich die COVID-19-Pandemie und der fortschreitende Klimawandel auf die Umsetzung der Entwicklungsziele aus?
„Um diesen multiplen Krisen zu begegnen, brauchen wir Zusammenarbeit auf allen Ebenen – national wie international“, sagt der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen in dem Bericht. Auch der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, EU-Kommissar Janez Lenarčič und Expert:innen wie Immunologie-Spezialistin Firdausi Quadri oder der Meteorologe und CARE-Klimabotschafter Andreas Jäger geben ihre Einschätzung ab.

„Für CARE sind die SDGs unsere Leitprinzipien, und alle unsere Aktivitäten orientieren sich entweder an einem oder mehreren von ihnen. Ihre Umsetzung ist wichtiger denn je, um nachhaltige Veränderungen zu erzielen und eine bessere und gerechtere Welt für alle zu schaffen“, erklärt Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich.
Die Gleichstellung der Geschlechter steht im Mittelpunkt der Arbeit von CARE und bildet den zentralen Ansatz, um zu allen anderen SDGs beizutragen. Heuer arbeitete CARE Österreich an 30 Projekten in 18 Ländern, die SDG 5 zum Inhalt hatten. „Keine Armut“ (SDG 1) stand bei 25 Projekten in 17 Ländern im Fokus und das Ziel „Gesundheit und Wohlbefinden“ (SDG 3) war der Kern von 22 Projekten in 15 Ländern.
Wo liegen nun die Hindernisse am Weg zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung? IPAG hat sich zum Beispiel die Bedingungen für SDG 3 (Gesundheit) in Südasien und Europa näher angesehen. Hier hat die Pandemie die Bemühungen stark zurückgeworfen. Die Ergebnisse zeigen Ungleichheiten in der globalen Impfversorgung, stark ansteigende Sterblichkeitsraten, schwer unterfinanzierte Gesundheitsinfrastruktur und Rückschritte in der medizinischen Versorgung im Bereich sexuelle und reproduktive Gesundheit in Ländern des Globalen Südens.
„Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, verlangen ein starkes Engagement“, mahnt der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon. „Der Planet und künftige Generationen brauchen, dass wir alle zusammenarbeiten – die Regierung, der private Sektor, die Zivilgesellschaft, die Wissenschaft – um zu erreichen, was niemand alleine schaffen kann.“
Lesen Sie hier den „SDG Report 2022 – Magazine for Sustainable Development“.