Seit der Konflikt in der nord-äthiopischen Region Tigray im November 2020 eskaliert ist, spitzt sich die Lage immer mehr zu. Unzählige Familien mussten ihr Zuhause verlassen. 80 Prozent der Menschen leiden bittere Not. Derzeit sind 9,4 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Die Ernährungssituation ist katastrophal und auch die COVID-19-Hilfe musste ausgesetzt werden. Für Frauen und Mädchen ist diese Situation doppelt gefährlich: Sie leiden nicht nur entsetzlichen Hunger, sondern werden immer öfter Opfer von Gewalt und Missbrauch.

Mittlerweile sind fast 50% der schwangeren und stillenden Frauen akut mangelernährt. Das Leben der Kinder hängt an einem seidenen Faden. Die meisten Babys sind viel zu klein und zu schwach, wenn sie das Licht der Welt erblicken. Dadurch sind sie besonders anfällig für Krankheiten. Oft kommt es bereits während der Schwangerschaft zu Komplikationen. Das Risiko, dass Mütter und ihre Kinder bei der Geburt sterben, ist 50 Mal höher als in Industriestaaten.

Umso wichtiger ist es, Frauen und Mädchen zu schützen und zu stärken. CARE stellt geschützte Bereiche in Flüchtlingslagern bereit und hilft medizinisch wie psychologisch. Wir sind unermüdlich im Einsatz und leisten lebensrettende Hilfe: Zum einen mit Nahrungsmitteln, sauberem Trinkwasser und nährstoffreicher Aufbaunahrung für die Kleinsten. Zum anderen mit psychologischer Versorgung für Opfer von Gewalt und Missbrauch. Doch für all das brauchen wir dringend Unterstützung.