16 Tage gegen Gewalt an Frauen: „Früher wurden wir nicht gehört“

Früher ohne jede Mitsprache, heute unabhängig und als Geschäftsfrau erfolgreich. Emily Nyakuru (32) sieht endlich Veränderungen, für die Frauen wie sie kämpfen. Aufzuholen gibt es vieles. „Mädchen wurden als Eigentum betrachtet, ihre Arbeit fand nur in der Küche statt“, erzählt Emily. „Frauen durften keine Geschäfte machen. Sie hatten kein Anrecht auf eigenes Land und schufteten als Tagelöhnerinnen.“
Emily ist es gelungen, die althergebrachte Denkweise und die Frauen einschränkenden Strukturen aufzubrechen. Sie trat 2009 als junge Mutter einer Kleinspargruppe bei. Zwei Jahre zahlte sie ein, dann reichte das Geld, um einen Kiosk zu eröffnen. „Am Anfang verkaufte ich Sesam und Fisch. Inzwischen baue ich Mais, Maniok und Erdnüsse an – für meinen eigenen Bedarf und zum Verkauf“, sagt Emily.
In der Landwirtschaft hatten zuvor nur die Männer das Sagen. Die Frauen mussten lange Ungerechtigkeit hinnehmen. „Das Geld war das Problem: Während der Pflanzsaison pflanzt man zusammen mit dem Ehemann, aber zur Erntezeit rennt der Ehemann mit dem Geld davon, um seinen eigenen Bedürfnissen nachzukommen“, sagt Emily. Auch Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet. Das erlebte auch Emily am eigenen Leib, bevor ihr Mann sie und ihre drei Kinder sitzen ließ.
Emily machte unbeirrt alleine weiter. „Heute bin ich Landwirtin, Geschäftsfrau und ich habe mein eigenes Haus gebaut. Und ich bin Sekretärin unserer Spargruppe geworden. Ich führe Buch über unsere wöchentlichen Sitzungen.“
Millionen von Frauen und Mädchen weltweit sind Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt. Die #16Days gegen Gewalt an Frauen erinnern jedes Jahr daran – vom Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. CARE nutzt die #16Days um Wege aufzuzeigen, die helfen, die Opfer von Gewalt zu stärken und die Rechte von Frauen und Mädchen zu verteidigen. Diesem Zweck dient auch das gemeinsame Projekt WAYREP von CARE und Austrian Development Agency (ADA) im Norden Ugandas.